Erinnern. Verstehen. Versöhnen.

„Es ist immer da, auch wenn wir nicht darüber sprechen.“

Wie kann etwas gut gemacht werden, was nicht gut zu machen ist? Wie können Schuld, Sühne, Erinnerung, Vergessen zu einem Bild verschmelzen, das unsere Zukunft formt?
Das Kinderkrankenhaus Warschau (KGGZ) wurde in den 1970ern als lebendes Denkmal errichtet: für die im 2. Weltkrieg getöteten polnischen Kinder. Das Thema Versöhnung ist heute so aktuell wie damals. Die Dokumentation über ein Projekt, das einen wichtigen Teil zur Versöhnung beigetragen hat und noch immer beiträgt, wird damit zum Träger einer Geschichte, über die nur zu gern und zu oft der Schleier des Vergessens und der Verdrängung gelegt wird.
Dokumentation: „Eine geordnete Sammlung von sprachlichen, fotografischen oder gegenständlichen Belegen, die die Entwicklung von etwas darstellt“ – heißt es bei wikipedia.
Eine Online-Dokumentation: Ein ungewöhnliches Format in Zeiten, in denen Informationen schnell und flüchtig aufgesaugt werden, um im nächsten Moment wieder abgelegt zu werden. In Zeiten, in denen wir die Welt durch Filter sehen, erscheint uns ein ungeschöntes, authentisches Bild geradezu unwirklich…

Über das Projekt
er·ịn·nern

[pamiętać]

dafür sorgen, dass er oder sie sich an etwas erinnert

ver·ste̱·hen

[rozumieć]

(jmd. versteht jmdn./etwas) geistig, intuitiv erfassen, durchdringen.

ver·sö̱h·nen

[pogodzić]

veranlassen, dass sich zwei zerstrittene Parteien wieder vertragen.
eine schwere Zeit für sich akzeptieren.

Zu̱·kunft ge·stạl·ten

[kształtować przyszłość]

Die Zeit, die nach einem gegebenen Zeitpunkt liegt.
Einer Sache eine bestimmte Form geben.

1377560
Mark Spenden von 1976 – 77
120
Beteiligte Frauen von 2001 – 2015
40
Jahre Versöhnungsarbeit
24
Interviews von Pol*innen und Deutschen
#Erinnern

"Die Bauidee war richtig und gut. Sie hat Menschen auf der ganzen Welt bewegt, um die Erinnerung an die Kinder, die während des 2. Weltkriegs gelitten haben und gestorben sind, wach zu halten. " (Prof. Maria Goncarzewicz) Über Jahrzehnte fahren Frauen und Jugendliche nach Warschau, um in Garten, Wäscherei und Küche eines Kinderkrankenhauses zu helfen. Warum "opfern" diese Menschen ihre freie Zeit? Kurz: um zu erinnern. An die Geschichte, insbesondere die deutsch-polnische Geschichte. An das Grauen des 2. Weltkriegs, insbesondere die furchtbaren Taten des nationalsozialistischen Deutschlands in Polen. Denn Versöhnung beginnt mit der Erinnerung...  

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#Verstehen

"Unkraut jäten, Büsche auslichten,Bodendecker beschneiden: Was hat das mit Versöhnung zu tun?" (Brigitte Lehnhoff, 2015) Manchmal reicht es nicht, sich die Hand zu reichen, um sich zu versöhnen. Manchmal braucht es Jahrzehnte voller Taten, um der Versöhnung näher zu kommen. Und vor allem: Eine Auseinandersetzung mit der eigenen Identität. Denn Versöhnen ist immer auch eine Reflexion des Selbst. Nur, wer versteht, kann versöhnen.  

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#Versöhnen

"Versöhnung hingegen ermöglicht neues Leben." (Halina Rudzka) 1977 wurde das Projekt der deutsch-polnischen Versöhnungsarbeit begonnen. Jugendgruppen aus dem Bund Evangelischer Kirchen in der DDR, später auch Frauen aus der Evangelischen Frauenhilfe Ost, waren die PionierInnen. Nach der Wiedervereinigung übernahm die Evangelische Frauenhilfe in Deutschland diese Tradition und führte sie als gesamtdeutsches ökumenisches Projekt fort. Von 2008 bis 2015 lag die Projektverantwortung bei den Evangelischen Frauen in Deutschland.

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#Zukunft gestalten

"Meine Hauptlast ist eine bohrende Frage: Ist Versöhnung heute, 70 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkrieges, noch zeitgemäß? Ist Versöhnung überhaupt noch nötig?" (Frauke Josuweit, Evangelisches Zentrum Frauen und Männer) Zukunft – sie ist ungewiss, abstrakt, nicht definierbar. Und dennoch liegt hierin eine Chance – die Chance, sie mit zu gestalten. Die wichtigste Frage: Wie wollen wir in Zukunft leben? Welche Werte sollen unser tägliches Leben bestimmen? Versöhnung ist ein Kern dieser Fragen: Ohne Versöhnung keine Zukunft.  

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Dokumentation

Die Versöhner_innen.

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